Die beiden Schweden im Doppelinterview über ihre Pläne, die Unterschiede zwischen European und Legends Tour sowie ihre Erinnerungen an Österreich.
Ihr startet in das „Abenteuer“ Legends Tour – was sind eure Erwartungen vor dem Start?
Niclas Fasth
"Ich freue mich wirklich sehr, wieder Wettkampf-Golf zu spielen. Ich hoffe, ich kann meine Leistung bringen und das gesamte Erlebnis genießen."
Michael Jonzon
"Ich freue mich extrem darauf, wieder loszulegen – gerade mit Corona in den beiden letzten Jahren ist es schon lange her, dass ich internationale Turniere gespielt habe. Es wird ein großer Spaß, wieder wettkampfmäßig zu golfen – ich lebe dafür, bei Turnieren anzutreten und habe das sehr vermisst!"
Steckbrief
Darf man sich diesen Start wie ein großes Klassentreffen, eine Wiedervereinigung mit euren ehemaligen Kollegen vorstellen? Und weckt dieses Treffen wieder Erinnerungen an frühere Turniere oder Erfolge?
Michael Jonzon
"Ich denke schon, dass viele alte Geschichten wieder aufkommen und besprochen werden. Viele der Spieler habe ich entweder in meiner Jugend bewundert oder mit ihnen sogar gespielt – mit einigen schon auf der Challenge Tour. Ich freue mich also extrem darauf!"
Niclas Fasth
""Ich freue mich wirklich sehr, wieder Wettkampf-Golf zu spielen. Ich hoffe, ich kann meine Leistung bringen und das gesamte Erlebnis genießen.""
Steckbrief
Was erwartet ihr als größte Unterschiede zwischen der Legends Tour jetzt und der früheren European Tour?
Niclas Fasth
"Ich erwarte das Tour-Leben jedenfalls ein wenig anders als früher, definitiv entspannter. Wir sind ja alle in anderen Phasen unseres Lebens – das heißt aber nicht, dass es weniger umkämpft oder mit weniger Ehrgeiz am Platz zugeht"
Michael Jonzon
"Ich denke, die Spieler sind generell immer noch sehr ambitioniert und voller Ernst dabei. Also gehe ich davon aus, dass es am Platz gleich fokussiert zugeht wie früher, aber abseits des Platzes sicher entspannter und mit noch mehr Spaß. Im Unterscheid zu den vergangenen Jahren auf der European Tour, wo ich der Vater vieler Spieler sein hätte können, kenne ich bei den Legenden wirklich jedes einzelne Gesicht. Durch das Alliance Format oder die ProAm-Turniere ist jetzt auch der Kontakt zu den Amateuren viel intensiver."
Welche Ziele habt ihr euch für euer erstes Jahr auf der Legends Tour gesteckt?
Michael Jonzon
"Ich habe in den letzten Jahren versucht, auf der schwedischen Tour in Form zu bleiben – deswegen hoffe ich zumindest, gleich von Anfang an voll konkurrenzfähig zu sein. Ich will also gut genug golfen, um in den meisten Wochen um die vordersten Plätze mitspielen zu können und für nächstes Jahr für alle Majors qualifiziert zu sein. Dann wäre auch der Platz in der Order of Merit am Ende des Jahres sicher zufriedenstellend. "
Niclas Fasth
"Ich hoffe, dass ich schnell wieder gutes Golf zeigen kann, das dann auch gut genug ist, um konkurrenzfähig zu sein. Im Vorhinein ist es schwer zu sagen, wo man steht, nachdem man so viele Jahre nicht am höchsten Level gespielt hat. Deswegen wird es extrem spannend sein, mein aktuelles Level herauszufinden."
Welche Ziele habt ihr euch für euer erstes Jahr auf der Legends Tour gesteckt?
Michael Jonzon
"Wir sind uns in den vergangenen Jahren immer wieder über den Weg gelaufen und haben natürlich darüber gesprochen, was die Zukunft für uns bringt. Ich war mir eigentlich immer relativ sicher, dass ich auf die Legends Tour gehen werde, bei Niclas war das nicht ganz so klar. Im Grunde haben wir uns aber beide entschlossen, diese Chance zu ergreifen – schließlich sind wir alle Sportler und Wettkämpfer und haben immer geliebt, was wir tun. Und es ist ein guter Weg, um den Geist und Körper in Schuss zu halten und frisch zu bleiben"
Die Riegler & Partner Legends werden am wunderschönen Murhof ausgetragen – kennt ihr den Platz bzw. wisst ihr etwas über ihn?
Niclas Fasth
"Der Murhof wird eine neue Erfahrung für mich – ich freue mich extrem darauf!"
Michael Jonzon
"Für mich gilt das gleiche – ich war noch nie am Murhof oder in Graz, aber ich freue mich sehr darauf, denn es ist eine wunderschöne Region Europas und alle Bilder und Videos haben mir schon gezeigt, dass der Platz in einer unfassbaren Gegend liegt – ich bin mir also sicher, dass es ein großartiges Event wird."
Niclas, 2003 hast du am sogenannten „Super Tuesday“ in Fontana gemeinsam mit den Allzeitgrößen Colin Montgomerie und Nick Faldo gespielt – welche Erinnerungen hast du daran bzw. an Österreich im Allgemeinen?
Niclas Fasth
"Ich habe vier oder fünfmal in Österreich gespielt und habe es immer genossen, Fontana war da keine Ausnahme. Im Mai werde ich vermutlich sogar noch mehr von Österreich erleben können, denn meine Frau begleitet mich diesmal und daher werde ich weniger Zeit in der Turnierwoche mit Training verbringen als früher "
In einem Interview hast du damals – natürlich mit einem Augenzwinkern – gemeint, dass ihr Schweden im Winter Löcher in die gefrorenen Seen bohrt und dann versucht, eure Bälle dort hineinzuschlagen, was ein sehr kostenintensiver Weg sei, um zu trainieren. Trainierst du immer noch so oder hast du dich in einer anderen Form speziell auf die Legends Tour vorbereitet?
Niclas Fasth
"Ich habe mich sechs Monate – ganz ohne zugefrorene Seen – gewissenhaft auf die Rückkehr zum professionellen Golfsport vorbereitet, und das war auch nötig. Der Körper kann natürlich nicht mehr mit demselben Trainingsumfang wie früher umgehen, also war ich vorsichtig und habe auch in meinen Körper hineingehört. Es ist ein Kompromiss, aber so ist das mittlerweile eben."
Michael, hast du ebenfalls Erinnerungen an Österreich, an die du gerne zurückdenkst?
Michael Jonzon
"Ich habe einige gute Erinnerungen an Österreich, es war immer schon ein Land, in das ich gerne gereist bin, da ich ein absoluter Fan der Berge und der frischen Luft bin. Die Menschen waren immer nett und entspannt, das ist sehr ähnlich wie in Schweden. Außerdem war das Essen immer großartig! Als junger Spieler kam ich einmal nach Fontana – ein fantastisches Turnier mit perfekten Grüns und tollen Zusehern. Eine Erinnerung werde ich außerdem nie vergessen: Als ich einmal in Kitzbühel auf der Challenge Tour gespielt habe, sind Peter Hedblom und ich mit der Gondel den Berg hinaufgefahren und dann die berühmte Streif nach unten gewandert – nach drei Stunden kamen wir im Ziel an und hatten am nächsten Tag richtigen Muskelkater – aber es war ein großartiges Erlebnis! "