José Cóceres war der dominierende Spieler bei der Österreich-Premiere der Legends Tour vor zwei Jahren am Murhof! Der Argentinier triumphierte mit dem beeindrucken Gesamtscore von 197 Schlägen (-19) und verwies damit den Schotten Paul Lawrie (201/-15) und den Waliser Philip Price (202/-14) auf die Plätze zwei und drei. Die Basis zum Sieg legte Cóceres, dessen Fußballer-Herz für die Boca Juniors aus Buenos Aires schlägt, mit einer grandiosen, bogeyfreien 62er-Runde (-10) am zweiten Spieltag. Damit ging er mit einem komfortablen Polster von sechs Schlägen in die Entscheidung.
Steckbrief
Keine Nerven gezeigt
„Auch wenn der Beginn am Finaltag etwas schwierig war, hat eigentlich alles so funktioniert, wie ich mir das gewünscht habe. Ich habe in der ganzen Woche sehr gutes Golf gespielt und darüber bin ich extrem glücklich. Ich freue mich sehr darüber, dass ich ausgerechnet dieses Turnier gewinnen konnte, das so fantastisch organisiert ist!“
Der sympathische „Golf-Gaucho“ ließ sich auf der Schlussrunde auch von zwei Bogeys auf den ersten sechs Löchern nicht aus der Ruhe bringen, notierte bis zur zehnten Bahn drei Birdies und nahm damit endgültig Kurs auf seinen zweiten Legends-Tour-Turniersieg, nachdem er im Juli 2019 schon die Swiss Seniors Open in Bad Ragaz gewonnen hatte.
Als Autodidakt zum Turniersieger
Der heute 58-Jährige, der als eines von elf Kindern in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen war, verdiente sich seine ersten Sporen als Caddie. Nachdem sich Cóceres als Autodidakt die Fertigkeiten des Golfspiels selbst beigebracht hatte, schlug er 1986 die Profilaufbahn ein und qualifizierte sich 1990 für die European Tour.
Bei den Heineken Open Catalonia 1994 und der Dubai Desert Classic 2000 trug er sich auf höchster europäischer Turnierebene auch zweimal in die Siegerliste ein. Seine starken Vorstellungen schlugen sich 2000 auch mit Rang 13 in der Order of Merit der European Tour nieder. Im darauffolgenden Jahr wechselte Cóceres auf die US-PGA-Tour, auf der er mit zwei Turniersiegen in seiner Premierensaison und den Sprung auf Rang 16 der Weltrangliste für einen wahren Golf-Hype in seinem Heimatland sorgte. Schließlich war er der erste Argentinier seit dem legendären Roberto De Vicenzo 1968, der einen Turniererfolg auf der größten Golftour der Welt feiern konnte. Dank dieser außergewöhnlichen Leistungen wurde Cóceres 2001 auch mit dem „Olimpia de Oro“ als Argentiniens Sportler des Jahres ausgezeichnet – eine Ehre, die ihm als erst dritten Golfer seines Landes zuteil wurde.